Metaverse - wer nicht dabei ist, hat keine Zukunft !

1. Februar 2023
In unserer schnelllebigen Zeit haben wir die Gelassenheit verloren, wieder einmal innezuhalten. Vor fünf Jahren habe ich letztmals einen Artikel zur ‘elektrisierenden Zukunft’ geschrieben, deshalb lohnt es sich, Rückschau zu halten, und zu schauen, wo diese Versprechungen von damals heute stehen.

Internet 4.0 , das Internet der Dinge , die digitale Revolution , Lieferservice 2.0 , Gamification………. dies waren die Zukunftsworte im Jahre 2017. Und im Jahre 2022 ?

Internet 4.0 / das Intenet der Dinge
Es gibt keine allgemeingültige Definition von Internet 4.0; es ist auch heute noch ein Begriff, unter welchen eine Vielzahl von technologischen Neuerungen gestellt werden können. Viel eher kennt die Wirtschaft heute den Begriff Industrie 4.0. In dieser Versionierung geht es darum, neue Technologien, Prozesse, Arbeitsmodelle so aufeinander abzustimmen, dass sie den Menschen Nutzen bringen sollten. In diesem Zusammenhang werden immer wieder AI-Systeme verstanden, welche aufgrund vorhandenem ‘Wissen’ selbständig Entscheide fällen sollen. Jedoch basiert dieses ‘Wissen’ auch heute noch auf einer Unmenge von antrainierten Daten, aufgrund dessen eine Maschine in der Lage ist, mit der Zeit (hoffentlich richtige) Entscheide zu fällen.

Dank der Digitalisierung und des weiteren technischen Fortschritts sowie der fortlaufenden Miniaturisierung wurde die Globalisierung auf die Spitze getrieben; immer noch schneller, noch billiger, noch effizienter, noch mehr Auswahl, noch mehr……. Das Ganze wurde unterstützt und ermöglicht wegen des ausufernden Finanzsegens, welchen die massgebenden Notenbanken begannen über die Welt auszuschütten! Dazu kam die Überforderung des Menschen, mit dem Überfluss an Informationen richtig umzugehen. Keine der Generationen ist heute noch in der Lage, die vorhandenen Informationen richtig einzuordnen. Wir sind überfordert von der Komplexität der heutigen Möglichkeiten und der Auswahl, welche uns das Leben bietet. 

Die digitale Revolution
Eine Revolution ist ein grundlegender, struktureller Wandel eines Systems in sehr kurzer Zeit. Dabei geht es immer um eine soziale Gesellschaftsschicht, welche sich gegen eine (meist ‘höhere’, tonangebende) Gesellschaftsschicht auflehnt. Aufgrund dieser Definition fand keine Revolution statt, sondern etwas ganz alltägliches. Dank neuer Technologien wurde es den Meschen möglich, Daten schneller, in grösseren Mengen in alle Ecken der Welt zu transportieren und gleichzeitig wurden ‘Gesellen’ entwickelt, welche in der Lage waren, diese Unmenge von Daten viel schneller zu lesen, zu sichten, zu sortieren, in Beziehung zu bringen und neu darzustellen. Diese Prozesse funktionieren jedoch nur in den vom Menschen ‘zugeteilten’ Möglichkeiten sprich Anweisungen. Diese Entwicklung haben Milliarden von Menschen angenommen und sie in ihren Alltag integriert; die einen schneller, die anderen weniger schnell. Schauen wir uns doch nur einmal den Verkauf von Handys, PCs, usw. an, jeder benutzt die neuen Entwicklungen im Rahmen seiner Möglichkeiten und versucht so, sein Leben ‘wertvoller’ zu machen. Waren unsere Vorfahren nicht gleich, mit allem Neuen, welches die Menschheit erfand ?
In diesem Sinne war ‘Revolution’ doch ein ziemlich starkes Wort und in meinen Augen übertrieben!

Lieferservice 2.0
Dies ist sicher ein Bereich, welcher ohne all die technischen Entwicklung so nicht möglich gewesen wäre. Es ist sogar eine Voraussetzung dafür, dass ich, wie heute möglich, sieben Tag, 24 Stunden fast jeden Artikel irgendwo auf dieser Welt bestellen und mir nach Hause schicken lassen kann. So hat das Einkaufen den sozialen Charakter für eine Gesellschaft verloren. Wodurch wurde dieser zwischenmenschliche Austausch ersetzt ? Darauf komme ich noch später.

 Gamification
So wie sich dies in den letzten Jahren entwickelte, hatten die Hersteller solcher Spiele erkannt, dass damit kein Geld zu verdienen ist. Das Business-Modell war ja relativ einfach und gut zu kopieren. Somit wurde am Rad immer schneller gedreht (zu noch höheren Kosten noch mehr entwickelt), aber der Markt der potentiellen ‘Kunden’ wurde deswegen nicht grösser. Spiel bleibt Spiel und nicht jeder Mensch ist ein Spieler, er muss es sich leisten können!
Auch hier hatte der reale zwischenmenschliche Kontakt keinen Platz und je stärker jemand in diese Gamingwelt eintauchte, je komplizierter wurde für ihn die reale Welt. Hier nun benötigte die IT-Welt einen neuen Ansatz, denn es zeigte sich, dass die Möglichkeiten der Digitalisierung nicht mehr mit der gleichen Geschwindigkeit im realen Leben Neuerungen bringen kann wie in der Vergangenheit. So entstand die Idee des

Metaverse
Im Metaverse wird das erste weltumspannende Spielkasino der Welt entwickelt!
Mein Avatar kann einkaufen gehen, kann sich ‘Land’ kaufen, kann sich beraten lassen, kann sich mit ‘Avatar’-Kollegen treffen, Sitzungen durchführen (wobei immer die Avatare am Tisch sitzen), ein neuer ‘Planet’ soll entstehen oder eben eine neue digitale Welt. Sicher werden kommende Generationen mit dieser neue digitale Welt aufwachsen, hineinwachsen. Vielleicht werden sie die reale Welt besser mit der digitalen Welt verbinden können, wenn denn die neuen Brillen einmal das gleichzeitige Wahrnehmen der realen Welt und der digitalen Welt möglich machen.

Was ist jedoch der Zusatznutzen für die Menschen ? Wird es weniger Probleme geben? Werden wir dadurch gleicher? Wird für alle das Leben einfacher, gerechter? Kennen wir unseren Nachbarn überhaupt noch oder nur noch seinen Avatar? Die Welt, auf der wir leben, wird durch das Metaverse nicht grösser. Die Ressourcen, welche wir für unser irdisches Leben benötigen, werden dadurch nicht mehr. Ziehen wir Menschen uns ins Metaverse zurück und überlassen die reale Welt den KI-Robotern? Treffen wir unsere Verstorbenen weiterhin im Metaverse als Avatare?

Ich beobachte schon heute, dass es uns immer schwerer fällt, unsere Sinne zu gebrauchen und auf sie zu vertrauen! Sicher erleichtern viele nützliche digitale Errungenschaften heute unser Leben, aber wie oft sind wir verloren und fühlen uns orientierungslos, wenn etwas nicht so geschieht, wie es eine digitale Maschine vorausgesagt hat?

Ich verteufle den digitalen Fortschritt keinesfalls, aber er sollte immer zum Wohle der Menschheit stattfinden! Heute individualisieren wir uns jedoch immer mehr und sind dann überfordert, wenn es um Gemeinschaft im realen Leben geht, um Beziehung von Mensch zu Mensch. Eigentlich schade und höchste Zeit, sich wieder vermehrt aufeinander einzulassen – im realen Leben! Damit meistern wir die digitale Zukunft am Besten, ohne ‘Schaden’ für die Menschheit.


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